Pharmariesen investieren in neue Standorte ABER große Risiken bei Wirkstoffversorgung
⚠️Nationale Pharmastrategie unzureichend zu Ende gedacht?
Bis zu 1,5 Milliarden Euro will Sanofi in Frankfurt investieren. In Alzey baut Eli Lilly für 2,3 Milliarden Euro ein neues Werk für Diät-Pillen. Und Daiichi Sankyo baut in Oberpfaffenhofen für rund 1 Milliarde Euro eine Fabrik für Krebsmittel. Dank einheimischer Konzerne wie Bayer, Merck KGaA und Boehringer-Ingelheim sind pharmazeutische Produkte das fünfwichtigste Exportgut unseres Landes. Kein Land liefert mehr Medikamente & andere Pharma-Produkte.
Dennoch:
Jahrelang ging es mit der Pharmaindustrie bergab. Deutschland verlor wie in so vielen Branchen an Wettbewerbsfähigkeit. War D 2016 noch das Land mit den zweitmeisten klinischen Studien, ist es nun auf Platz 7. Auch Dank unattraktiver Regularien.
Die Bundesregierung reagierte auf die Proteste der Pharmaindustrie Ende vergangenen Jahres mit einer 💊nationalen Pharmastrategie. Die enthält viele diskutierte Schlagworte: Genehmigungsverfahren beschleunigen, bürokratische Hürden abbauen, die Digitalisierung beschleunigen, etc.. Und scheinbar wirkt es dennoch positiv.
⚠️ABER:
⚡WIESO DANN ABHÄNGIGKEITEN UND VERSORGUNSRISIKEN ZULASSEN?
Während der EM ging eine wichtige Information in vielen Medien unter:
💊„Letztes Werk in Europa für Schmerzmittel Novalgin schließt“
Grund sind Kosten und Deutschland muss eines der wichtigsten Schmerzmittel nach Operationen oder bei Tumorschmerzen, nun komplett aus dem Ausland, vornehmlich China, beziehen.
Dabei ist die Abhängigkeit nicht nur bei diesem Mittel seit langem bekannt. Seit Jahren beschäftigen Lieferprobleme bei vielen Wirkstoffen und Medikamenten Pharmahersteller, Ärzte und Patienten. Aus diversen Kundenprojekten in der Pharmaindustrie kennen wir die Sorgen bzgl. der Abhängigkeiten, Erpressbarkeiten, Mehraufwände zur Sicherstellung der Versorgung und damit auch die Verschiebungen von Bestellungen.
Offensichtlich und leider hat es die wichtige Säule ⚡„Risikomanagement“ ⚡nicht in die nationale Pharmastrategie geschafft. Die 7 Bestandteile sprechen von Vielem, aber nicht davon stabile Versorgungsketten durch Reduzierung von Abhängigkeiten zu schaffen.
Was bringen neue Werke und Diät Pillen, wenn elementare Wirkstoffe für kritische Medikamente fehlen?
Fragen wie man im industriellen Umfeld eine effektives Supply Chain Risikomanagement umsetzt? Einfach ansprechen!
Quelle: Focus, Juli 24 & Spiegel Juni 24